Armenien Karte
Die Geschichte Armeniens
Armeniens älteste bekannte Bewohner waren die Hajaša-Stämme, die im armenischen Hochland lebten. Diese Stämme waren Teil der Nairi-Stammesunion, die sich in der Region bis zum 13. Jahrhundert vor Christus niederließ.
Der erste bedeutende Staat Armenien war das Königreich Ararat, im 11. Jahrhundert vor Christus auch als Urartu bekannt. Das Reich bestand bis zum 7. Jahrhundert vor Christus. Unter den danach folgenden Königtümern in der Region befanden sich die Ervanduni-Dynastie und der Achämenidische Iran.
189 v. Chr. wurde Großarmenien gegründet und zum drittgrößten Reich im Nahen Osten. Das Reich bestand über die nächsten 600 Jahre. Es war im Jahre 301 v. Chr., als Armenien das Christentum als Staatsreligion einführte und die weltweit erste christliche Nation wurde.
Die Herrschaft des armenischen Königreiches endete während der seldschukischen Eroberung. Die Seldschuken waren für die erste armenische Diaspora im 11. Jahrhundert verantwortlich. Nachfolgende Invasoren waren unter anderen das byzantinische Reich, die Perser und die islamischen Imperien. Die Wiederherstellung des armenischen Königreiches geschah im Jahre 1375 in Kilikien.
Armenien wurde dann sowohl vom Osmanischen Reich als auch von Russland erobert. Während des Ersten Weltkriegs wurde die osmanische Türkei misstrauisch hinsichtlich der Loyalität der armenischen Christen zu Russland und plante daher eine vollständige Beseitigung aller Armenier aus der Region. In 1915 kam es zu Tötungen und Zwangsumsiedlungen, was den ersten Völkermord der modernen Welt darstellte. Ungefähr 1,5 Millionen Armenier starben zwischen 1915 bis 1918, während andere gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen und durch die Wüste in das heutige Syrien zu marschieren.
Im Jahr 1920 fiel die Sowjetunion ein und 1922 wurde Armenien Teil der UdSSR. Nach dem Fall der Sowjetunion erklärte Armenien am 21. September 1991 seine Unabhängigkeit.
Geographie
Armenien ist ein Binnenstaat im westlichen Teil von Asiens und dem östlichen Teil Europas. Es grenzt an Georgien im Norden, an den Iran zum Süden, an Aserbaidschan im Osten und an die Türkei im Westen.
Armenien ist ein gebirgiges Land, jedoch ist sein Boden ziemlich fruchtbar. Ein System von Seen und Flüssen versorgt die Landschaft mit genügend Wasserquellen für den Ackerbau.
Gemeinwesen
Armenien wird im Rahmen einer präsidialen, repräsentativ-demokratischen Republik regiert. Der Präsident ist Regierungschef und Leiter eines Mehrparteiensystems. Die Exekutive wird von der Regierung und die gesetzgebende Gewalt wird sowohl von der Regierung als auch vom Parlament ausgeübt. Die Nationalversammlung stellt das Einkammerparlament des Landes dar.
Armenien ist Mitglied von über 40 internationalen Organisationen, wie den Vereinten Nationen, der Asiatischen Entwicklungsbank, dem Europarat, der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten und vielen anderen.
Reisen
Der Tourismus spielt eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft des Landes, aber Reisen in Armenien ist nicht einfach. Englisch ist nicht weit verbreitet und das Land ist auch nicht leicht zu erreichen. Trotz dieser Hindernisse besuchen Millionen Touristen immer noch dieses Land mit seinen alten Kirchen, Klöstern und vielen versteckten Schätzen.
Der Berg Atarat ist der höchste Gipfel des Landes und wird als der Berg angesehen, an dem der biblische Noah seine Arche anlandete. Touristen können einen herrlichen Blick auf die Berge vom Khor Virap Kloster werfen – einer Kirche aus dem 17. Jahrhundert mit einer eigenen Geschichte.
Eriwan ist Armeniens Hauptstadt und die Heimat vieler architektonischer und religiöser Schätze. Sie wird aufgrund ihrer rosafarbenen Gebäude und extravaganten Jugendkultur auch als “Pink City” bezeichnet. Unter den berühmten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich die Kathedrale von Etschmiadsin und der Garni-Tempel. Die Kathedrale ist die älteste staatlich gebaute Kirche der Welt, angeblich erbaut von 301-303. Der Garni-Tempel kann von der Hauptstadt aus erreicht werden und gilt als der weltweit älteste und am besten erhaltene Pagan-Tempel. Rund um den Tempel ist eine Festung mit alten Bauwerken inmitten einer malerischen Berglandschaft.
Andere beliebte Touristenziele in Armenien sind die Dilijan – ein beliebter, bewaldeter Ferienort mit dem Spitznamen “Kleine Schweiz” – oder Jermuk, berühmt für seine Mineralwässer, und Tsaghkadzor – ein beliebtes Skigebiet.
Bildung
Die Bildung in Armenien ist kostenlos und für Kinder im Alter von 6-16 herrscht Schulpflicht. Es gibt 3 Ebenen der Schulpflicht in Armenien: Elementarschule, Grundschule und Gymnasium. Die Vorschule stellt den ersten Zugang zur Bildung dar, jedoch ist diese nicht Pflicht und viele Kinder besuchen diese nicht – aus einer Vielzahl von Gründen, wie etwa der begrenzten Verfügbarkeit von Schulen.
Die Bildung ist in Armenien hoch angesehen, jedoch steht das Land im Hinblick auf die Knappheit von Bildungsressourcen und Lehrkräften vor vielen Herausforderungen.
Wissenswertes
- Im Ararat-Tal gibt es einen unterirdischen natürlichen See.
- Es gibt mehr als 11 Millionen Armenier auf der Welt, aber nur 3 Millionen leben in Armenien. Die restlichen Armenier verteilen sich über die ganze Welt, wobei der größte Anteil in den Vereinigten Staaten lebt.
- Die Armenier behaupten, die am besten schmeckenden Aprikosen sowie den besten Cognac zu haben.